KOLUMNE
„Schmeiß weg, was dich nicht glücklich macht!“

Ohh, da sehe ich schon ein paar grinsende Gesichter vor mir, von all denen, die mich besser kennen! Und na, was denkt ihr wohl? „Also, ein besseres und zutreffenderes Motto gibt es gar nicht für die da, die das Wegschmeißen in Perfektion beherrscht!“

Stimmt.

Neulich habe ich am Abend einen super Artikel über Marie Kondo, 30, gelesen. Sie wurde dieses Jahr vom „Time Magazine“ zu einem der 100 einflussreichsten Menschen der Welt gewählt, stammt aus Japan und gibt Seminare und Kurse als Ordnungscoach. Ihr Ratgeber mit dem Credo „Aufräumen kann dein Leben verändern“ ist ein Bestseller und wurde Grundlage für eine Fernsehserie. Sie spricht mir aus der Seele, ja eigentlich könnte das Buch auch von mir stammen…

Die japanische Aufräumexpertin sorgt mit ihrer Zauberformel nicht nur für eine schöne Wohnung und ein schönes Leben, sondern sie schafft Platz für das Wesentliche.

„Nach dem Aufräumen beginnt das wahre Leben.“

Ich glaube sagen zu dürfen, dass jeder von uns dieses herrliche Gefühl kennt, endlich mal wieder Ordnung geschafft zu haben, oder? Ganz egal ob in den eigenen vier Wänden oder gar im Leben. Beides hat miteinander zu tun, denn durch Veränderung kommt wieder Bewegung rein. Wer das räumliche Chaos beseitigt, schafft auch Ordnung in sich selbst. Es muss nur einmal der innere Schweinehund überwunden werden und man muss bereit sein für das Motto „Schmeiß weg, was dich nicht glücklich macht!“. So radikal und puristisch das klingen mag, es funktioniert.
Und wie geht’s?

1.
Aufgeräumt wird in einem Rutsch NICHT in Etappen.
2.
Nicht Zimmer für Zimmer aufräumen, sondern nach Gegenständen. Das heißt so viel wie zuerst den Kleiderschrank, dann Bücher und Papiere, dann den ganzen Kleinkram und ganz zum Schluß die persönlichen Erinnerungsstücke.
3.
Jeweils den gesamten Inhalt raus auf den Boden legen, dann jedes einzelne Teil in die Hand nehmen und sich fragen: „Macht mich das glücklich?“

„Sortieren ist Meditation, ein Weg zu uns selbst.“

Um diesen Weg beim großen Rundumschlag zu finden, ist es wichtig, das Großreinemachen allein durchzuziehen. Denn schließlich wissen nur wir selbst was uns wirklich glücklich macht. Und ist dann alles mal geschafft, geht man künftig mit jedem Kauf anders um – deutlich bewusster, weil man jedes Mal seine Beziehung zum Gegenstand überdenkt. Wer einmal nach dem KonMari-Prinzip aufgeräumt hat, wird nie wieder im Chaos versinken, auch wenn das zwar nicht mit einer wissenschaftlichen Studie hinterlegt ist, liegt die Erfolgsquote bei 100 Prozent.

Ich kann abschließend nur sagen, es ist jedes Mal herrlich befreiend sich von Gegenständen zu trennen, die in mir so ein komisches, belastendes Gefühl verursachen, ja, die mir die Energie rauben oder sogar ein schlechtes Gewissen machen. Weg damit! Ich lege meine Hand für jeden von euch ins Feuer, der nun Lust bekommen hat sich wieder Platz im Leben zu schaffen.

„Magic Cleaning“ macht glücklich! Oh Gott, ich klinge wie ein Staubsaugervertreter oder ein Sektenmitglied…

Auf geht’s!

Buchtipp: „Magic Cleaning“ (Teil 1 und 2) von Marie Kondo, erschienen im Rowohlt Verlag