Gestaltung eines Märchenbuches mit drei Pop-up Seiten für Van Cleef & Arpels.

Kunst steht im Museum, Sabrina Transiskus’ Papierarbeiten jedoch finden sich in zahlreichen Magazinen, Werbekampagnen, Schaufenstern, Katalogen oder auf Events wieder. Aus einfachem Material zaubert die Designerin und Illustratorin kunstvoll-poetische Papierwelten.


SABRINA TRANSISKUS

Ganz links: „I cut with my little hands…“ entstand als freie Arbeit. Die drei Abbildungen eines Pop-up Buches in der Mitte sind für einen Adventskalender von mytheresa.com entstanden, ganz rechts zu sehen: Die Winterkampagne des Labels Pringle 1815 – Japan.

Auch das Magazin „MIXT(E)“ beauftragte Sabrina Transiskus mit der Gestaltung eines Editorials, bestehend aus fünf Artworks inklusive einer Collectors Box.

„Ich suchte nach einer Beschäftigung, für die mein Herz schlug. Und so begann ich die Arbeit mit Papier. Das war reiner Zufall. Trotzdem bleibt die Mode selbstverständlich ein Teil meines Lebens.“
SABRINA TRANSISKUS

Entwurf eines Hutes aus Papier für die italienische Beauty-Vogue.

5 Fragen an Sabrina Transiskus

Schon seit mehreren Jahren verfolge ich die Arbeit von Sabrina Transiskus, teilweise auch berufsbedingt, wollte ich, damals als ich noch für eine Agentur hier in Salzburg arbeitete, unbedingt eine Kampagne für einen Kunden mit ihren Kunstwerken aus Papier umsetzen. Dies führte dazu, dass ich alle ihre unbeschreiblich filigranen, detailgetreuen, phantasievollen und so präzise umgesetzten Arbeiten genau studierte und fast sprachlos war, wie es nur möglich sein kann aus Papier solche Welten zu erschaffen. Auch bin ich immer wieder an verschiedenen Schaufensterauslagen (Louis Vuitton und Hermès)hängengeblieben, da war mir der Name Sabrina Transiskus noch gar kein Begriff, völlig begeistert konnte ich nichts anderes mehr sagen als ‚Wow‘. Ich finde die Betitelung ‚Papier-Couture‘ hat sie sich verdient, denn das, was Sabrina zaubert, ist einzigartig und unschlagbar. Wie zum Beispiel so ein Fotoshooting vonstattengeht, könnt ihr ein Stückchen weiter unten in einem kleinen Video sehen – super spannend wie letztendlich ein fertiges Set entsteht. Nun aber zu meinen 5 Fragen an… Viel Spaß beim Lesen!

1. Erzähl kurz was über dich und wie und wann ist die Begeisterung für Papierkunst entstanden?
Ich bin im Süden Deutschlands auf dem Land aufgewachsen und nach meinem Modedesign-Studium nach Paris gezogen, um dort in der Haute Couture eines französichen Modehauses zu arbeiten. Aus sechs ursprünglich geplanten Monaten wurden 13 Jahre. Nach drei Jahren in der Modebranche als Designerin wechselte ich auf die journalistische Seite und wurde Stylistin und Moderedakteurin. Viele meiner Freunde waren damals aus der Branche, denen ich zu Geburtstagen immer etwas kleines aus Papier bastelte. Irgendwann bat man mich, Objekte aus Papier zu bauen, welche in einem Fotoshoot verwendet wurden. Von da an kamen immer häufiger Anfragen und Aufträge und eines Tages rief mein Agent Thierry Kauffmann an, der mich seitdem vertritt. Heute arbeite ich hauptsächlich im Luxusbreich und entwickle und realisiere Sets für Fotoshootings, Schaufenster oder Objekte für Events. Gerne würde ich auch verstärkt im Interieur-Bereich arbeiten, aber dafür hatte ich bisher zu wenig Zeit. Anders als viele Kolleg(en)innen arbeite ich ausschließlich manuel, also ohne Laser oder Stanzen, da dauert alles etwas länger.

2. Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?
Wenn ich Glück habe, wird mir der Kaffee ans Bett gebracht, der dann aber meistens schon kalt ist wenn ich ihn bemerke. Dann fahre ich mit dem Fahrrad ins Atelier, quer durch Antwerpen, wo ich seit etwa einem Jahr lebe. Mein Atelier liegt an der Schelde und ist, weil es kein Haus vis-a-vis gibt, glücklicherweise sehr hell. Es ist sehr groß und im Winter sehr kalt. Dort arbeite ich, entweder am Computer oder am Schneidetisch, mache Research und Moodboards, telefoniere mit Kunden oder meinem Agenten, zwischendrin gehe ich ins Yoga oder kaufe im Bioladen ein fürs Abendessen. Manchmal treffe ich mich noch mit ein paar Freunden und dann wird zu Hause gekocht.

3. Was würdest du niemals in deine Wohnung lassen?
Außerirdische und Plastikstühle.

4. Ich kann nicht leben ohne…?
Porzellan, Papier und frischen Blumen.

5. Was war deine beste Anschaffung (für dein Zuhause)?
Meine Couch und mein Feuerlöscher, falls das Kaminfeuer mal zu groß wird.

Danke für das Interview.
www.sabrinatransiskus.com

Ganz oben: Dreidimensionaler Adventskalender für das Magazin Elle. In der Mitte links ein Entwurf einer Samurai Vase, welche ein Teil einer Ausstellung im Louvre war, in Zusammenarbeit mit dem Label Sèvres, der Pariser Porzellanmanufaktur. Rechts daneben behübscht Sabrina eine Menu-Carte des Télescope-Café in Paris und darunter „Happy 2016“ – Sabrinas Neujahrsgrüße für 2016.

Behind the scenes: Biotherm’s 2015 Limited Edition – Weihnachtskampagne
„I created snowflakes like little jewels, falling from the sky, carrying a wish to the ground.“ SABRINA TRANSISKUS

Die beiden Bilder rechts zeigen komplexe Architektur, Arbeiten, die zur Eröffnung des Louis Vuitton Shop in München entstanden sind. Ein weiteres Editorial, in dem Parfüms  kunstvoll in Szene gesetzt wurden, entstand mit viel Liebe zum Detail für das Magazin „Tush“ (rechte Seite).